Leichtes Gepäck

Kirche mit leichtem Gepäck.

Damit haben vier Kooperationspartner ein Projekt überschrieben, an dessen Anfang eine “Ape” steht. Der italienische Lastwagen aus Italien soll Kirche in der Region mobil machen.

Die Kooperationspartner der APE (von links nach rechts): Franziska Hogenmüller (BDKJ-Jugendreferat), Benjamin Sigg, Claudia Willburger (Kinder- und Familienzentrum), Dennis Hemer (Mutmacher-Jugendarbeit)

Pressebericht:

Kirche mit leichtem Gepäck
In Leutkirch und im Dekanat Allgäu-Oberschwaben ist ab 2025 ein APE-Mobil unterwegs

 

Stolz blicken die Verantwortlichen auf das Ergebnis einer vierjährigen Projektphase. Seit Anfang Dezember sind die Kirchengemeinde St. Martin in Leutkirch und ihre Kooperationspartner aus dem Dekanat Allgäu-Oberschwaben Besitzer einer APE. Der italienische Mini-Lastwagen wurde eigens für die Bedürfnisse in der „Kirche an vielen Orten“ umgebaut.

Das Kinder- und Familienzentrum St. Vincenz (KiFaZ) hat das Projekt initiiert. Claudia Willburger, zuständig beim KiFaZ für Angebots- und Ehrenamtsentwicklung, zählt die ersten Schritte auf: „Erarbeitung einer Konzeption, Anträge für Fördermittel, Überzeugungsarbeit.“ Petra Wiedemann, die das KiFaZ seit der Gründung 2017 leitete, und Willburger brauchten einen langen Atem. Denn die APE ist komplett durch Drittmittel finanziert. Parallel wurde in Leutkirch eine Ehrenamtsentwicklung aufgebaut. Auch die Bauphase des neuen Familienzentrums mit Kindergarten und Gemeindesaal sowie die Herausforderungen im Kindergarten wurden gestemmt. Insgesamt hängen die Projekte für Wiedemann zusammen. „Ein Familienzentrum benötigt attraktive Räumlichkeiten; zugleich benötigen wir aber auch Möglichkeiten für den Sozialraum.“ Für die Projekt-Initiatorinnen war von Anfang an im Blick, dass das neue APE-Mobil die Aufgaben eines Familienzentrums in die Stadt hineinträgt. Als Verweisagentur sehen die beiden das Familienzentrum. Niederschwellige Angebote für Familien gehören dazu, ebenso ergebe sich daraus die Möglichkeit, etwa Familien mit Beratungsbedarf an die Kooperationspartner des KiFaZ zu verweisen.

Die beiden können sich vorstellen, dass das „Schwätzmobil“ auf Spielplätzen oder vor einem Kindergarten platziert wird und zur Begegnung einlädt. Im Gepäck könnte dann auch der Spieleschatz aus dem eigenen Spiele-Café „Analog“ sein. Weitere Funktionen ergeben sich durch die Kooperationspartner. Denn vor eineinhalb Jahren sind die Mutmacher-Jugendarbeit Leutkirch, das Jugendreferat und das Dekanat Allgäu-Oberschwaben in das Projekt eingestiegen. „Wir müssen als Kirche hinausgehen und unterwegs sein“, schildert Benjamin Sigg die Grundidee, für die er Erfahrungen bei der Landesgartenschau in Wangen gesammelt hat. Der frühere Leutkircher Pastoralreferent und nun Leiter des Netzwerks allgäusegen im Allgäu-Teil des Dekanats möchte mit dem APE-Mobil an besonderen Orten präsent sein. „Uns fehlte eine kleine, feine und mobile Station. Das haben wir nun mit der APE: Wir können so da sein, in Kontakt kommen, Begegnung und Seelsorge ermöglichen – ein Grundauftrag von Pastoral.“ Der Pastoralreferent kann sich Kapellen dafür genauso vorstellen, wie Angebote auf dem Markt oder bei Kunst- und Kulturveranstaltungen. So wird die APE etwa am 8. Januar mit den Sternsingern auf dem Wochenmarkt in Wangen sein.

Franziska Hogenmüller vom BDKJ-Jugendreferat denkt bei der APE an Angebote für Jugendliche. Gemeinsam mit Dennis Hemer von der Leutkircher Seelsorgeeinheit kann sich die Jugendreferentin Angebote an Schulen vorstellen. Auch für Jugendgruppen möchte sie, gemeinsam mit ihrem Kollegen Georg Wößner, die APE nutzen. Sicher wird sie auch beim Wasserläufer-Tag am Beurener Badsee wieder zum Einsatz kommen.

Ihre Basis hat die APE in der Leutkircher Kirchengemeinde. Der Kirchengemeinderat hat das Projekt von Beginn an unterstützt. Dahinter stehen auch Erkenntnisse aus dem Prozess „Kirche am Ort“. „Wir haben damit die Möglichkeit hinauszugehen“, so der Leutkircher Pfarrer Karl Erzberger. „Als Kirche brauchen wir feste Räume genauso, wie das Hinausgehen und Experimentieren an neue Orte.“ Deshalb sieht er gemeinsam mit Jugendreferent Dennis Hemer und Pastoralreferent Michael Maier die APE als Gewinn für die Pastoral an. So könne die APE etwa auch als Kirchen-Café nach einem Gottesdienst genutzt werden. Hemer, der die Mutmacher-Jugendarbeit leitet, durfte schon die erste Probefahrt machen. Er erzählt lachend, dass er sich erst noch an die Vespa-Schaltung gewöhnen müsse. „Aber einen Eye-Catcher haben wir auf jeden Fall damit.“ Einweihen werde er die APE gemeinsam mit der KjG St. Martin nach dem Jugendgottesdienst am 20. Dezember. Denn auch wenn die APE klein wirke, sei sie gut ausgestattet: Stehtische lassen sich ausziehen, es gibt Strom und Licht, und zwei große Schubladen können befüllt werden.

Die Freude darüber, dass das Projekt nun verwirklicht ist, zeigt sich auch beim Fototermin am 20. Dezember. Dankbar sind die vier Projektpartner für die zahlreichen Unterstützer. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat das Projekt im Rahmen der Quartierspastoral gefördert. Förderungen kamen zudem von der Jugendstiftung just, dem Verein Andere Zeiten, der Bürgerstiftung Leutkirch, Demokratie leben und dem Dekanat Allgäu-Oberschwaben. Weitere Mittel haben sich die Mutmacher-Jugendarbeit und das Familienzentrum erarbeitet. So kann Kirche ab dem neuen Jahr mit leichtem Gepäck an verschiedenen Orten präsent sein.

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